Fakultät für Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft
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Lehrveranstaltungen WS 2013/2014

Lektürekurs

Platon: Protagoras
Veranstaltungsnummer 10007

Do. 14:00 bis 16:00 c.t. woch 17.10.2013 bis 06.02.2014 Geschw.-Scholl-Pl. 1 (M) - M 203

Kommentar: In Platons Dialog „Protagoras“ liefert sich Sokrates einen Schlagabtausch mit dem berühmten Sophisten Protagoras. Vordergründig geht es um die Frage, ob man „Gutsein“ lernen kann, doch werden im Zuge des Gesprächs weitere fundamentale ethische Themen angeschnitten, wie etwa die Frage, ob die Tugenden eine Einheit bilden; ob man willentlich schlecht handeln kann; oder auch ob „gut“ dasselbe wie „angenehm“ ist.

Nebenbei lädt uns Platon dazu ein, kritisch nachzudenken über Rhetorik und Philosophie, über Autoritätshörigkeit und eigenes Nachfragen, über sauberes und unsauberes Argumentieren, über die
ernsthafte Suche nach Wahrheit und intellektuelle Eitelkeit. Ein idealer Text also für alle, die mit dem Studium der Philosophie beginnen wollen!

Neben der inhaltlichen Einführung zu einem (bzw. zwei) der wichtigsten Denker der Philosophiegeschichte sowie einigen zeitlosen philosophischen Fragen soll der Lektürekurs auch dazu dienen, den Umgang mit (antiken) philosophischen Texten zu erlernen, sowie das Formulieren
von Fragen und Argumenten in der Diskussion zu üben.

Literatur: Textgrundlage: Platon, Protagoras. Eingeleitet, übersetzt und erläutert von Bernd Manuwald, Göttingen 2006. Alternativ kann auch die Übersetzung von Hans-Wolfgang Krautz in der griechisch-deutschen Reclam-Ausgabe verwendet werden (Stuttgart 2000).

Ergänzend wird weiteres Textmaterial (z.B. Passagen aus Platons „Gorgias“, Fragmente und Testimonien zu Protagoras) hinzugezogen werden.

Eine Liste einführender und vertiefender Sekundärliteratur wird zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt.

Voraussetzungen: Griechischkenntnisse sind nicht erforderlich (aber natürlich auch nicht hinderlich!).

Leistungsnachweis 1 Essay

 

Seminar und Lektürekurs

al-Kindi, Die Erste Philosophie
Veranstaltungsnummer 10036

Fr. 12:00 bis 14:00 c.t. woch 18.10.2013 bis 07.02.2014 Geschw.-Scholl-Pl. 1 (B) - B 011

 

Kommentar Abū Yūsuf Ya‘qūb ibn Isḥāq al-Kindī (ca. 800-873 n. Chr.), der „Philosoph der Araber“, war der erste Denker, der die Tradition der griechischen Philosophie im arabisch-islamischen Kontext fruchtbar machte. Er arbeitete eng mit einer Gruppe von griechisch-arabischen Übersetzern zusammen und war darum bemüht, das wissenschaftliche und philosophische Erbe der Griechen in der abbasidischen Gesellschaft „hoffähig“ zu machen. Dazu gehörte auch, zu zeigen, dass sich die Grundsätze der griechischen Philosophie mit jenen der islamischen Religion in Einklang bringen ließen.

Al-Kindīs Schrift zur „Ersten Philosophie“, d.h. zur Metaphysik, ist wohl sein bedeutendstes Werk, das uns allerdings nur zu einem Teil erhalten ist. Es behandelt Themen wie die Einfachheit und Unbeschreibbarkeit Gottes oder die zeitliche Erschaffenheit der Welt (gegen die aristotelische These von der Ewigkeit der Welt).

Im Seminar werden Auszüge aus „Die Erste Philosophie“ gelesen und inhaltlich diskutiert. Die Lektüre des Primärtextes wird durch weiteres Textmaterial ergänzt (z.B. Auszüge aus anderen Texten von al-Kindī selbst, aus seinen griechischen Quellen und aus Texten der islamischen Theologie). So soll ein fundierter Einblick in al-Kindīs Denken in seinem philosophischen und historischen Kontext vermittelt werden.

Literatur Textgrundlage: Al-Kindī, Die Erste Philosophie (arabisch-deutsch). Übersetzt und eingeleitet von Anna Akasoy, Freiburg 2011.

Literatur zur Einführung:

Peter Adamson, Al-Kindī, Oxford 2007.

Peter Adamson und Gerhard Endress, Abū Yūsuf al-Kindī, in U. Rudolph (Hrsg.), Philosophie in der islamischen Welt. Bd.1:1. 8.-10. Jahrhundert (Grundriss der Philosophie, Abt. 8,1), Basel 2012, S. 92-147.

Peter Adamson & Peter E. Pormann, The Philosophical Works of Al-Kindī, Oxford 2012.

Weitere Sekundärliteratur wird zu Beginn des Semesters bekanntgegeben.

Voraussetzungen: Arabischkenntnisse sind NICHT erforderlich; die Texte werden in Übersetzung gelesen. (Für Teilnehmer mit Arabischkenntnissen wird zusätzlich eine Übung angeboten.) Von den Teilnehmern wird aktive Mitarbeit und die Bereitschaft erwartet, englischsprachige Sekundärliteratur und einzelne Primärtexte in englischer Übersetzung zu lesen.

Leistungsnachweis: Entweder Referat mit Ausarbeitung oder Hausarbeit.

Übung

Philosophisches Arabisch: al-Kindī, Fī ’l-Falsafa al-ūlā (ergänzende Übung zum BA-Seminar al-Kindi, Die Erste Philosophie)
Veranstaltungsnummer 10149

Do. 16:00 bis 18:00 c.t. woch 17.10.2013 bis 06.02.2014 Geschw.-Scholl-Pl. 1 (M) - M 207

Kommentar: Al-Kindīs Werk „Fī ’l-Falsafa al-ūlā“ wird im arabischen Original gelesen. Die Übung steht nicht nur Teilnehmern des LK/BA-Sem. „Al-Kindī, Die Erste Philosophie“ offen, sondern allen Interessenten, die sich im Lesen arabischer philosophischer Texte üben wollen. Die Ausdrucksweise al-Kindīs, der am Anfang der philosophischen Tradition im Arabischen steht und sich seine Terminologie erst erarbeiten mußte, ist in ihren Eigenarten von besonderem Interesse.

Literatur: Textgrundlage: al-Kindī, Kitāb ilā l-Mu‘taṣim bi-llāh fī ’l-Falsafa al-ūlā. Ediert in: Roshdi Rashed & Jean Jolivet (Hrsg.), Oeuvres philosophiques et scientifiques d’al-Kindī: Vol. 2: Métaphysique et cosmologie, Leiden 1998, S. 9-99; alternativ in M. ‘Abd al-Hādī Abū Rīda (Hrsg.), Rasā’il al-Kindī al-falsafīya, Kairo 1950, S. 97-162.

Der Text ist auch enthalten in Al-Kindī, Die Erste Philosophie (arabisch-deutsch). Übersetzt und eingeleitet von Anna Akasoy, Freiburg 2011.

Voraussetzungen: Grundkenntnisse des Arabischen

 

 

 

 

 

 

 

 


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