Lehrveranstaltungen Winrersemester 2022-2023
Fortgeschrittenenseminar (zus. mit Prof. Dr. Peter Adamson)
The philosophical correspondence between Avicenna and al-Biruni
Di. 10:00 bis 12:00 c.t. woch 18.10.2022 bis 07.02.2023 in MusaPH (Leopoldstr. 11b, 4. Stock, Raum 433)
Ibn Sina (Avicenna, d.1037), the most important and influential philosopher of the Islamic world, engaged in a little-studied exchange of epistles with the great scientist al-Biruni (d. ca. 1050), who is known for his work in the mathetical sciences and his great treatise that first introduced the culture of India to a Muslim audience. In this philosophical correspondence al-Biruni poses a series of questions focusing on problems within Aristotelian natural philosophy. The topics discussed include the possibility of void, atomism, the eternity of the universe, elemental translation, the plurality of worlds, and cosmology. In this seminar we will read selected passages from the correspondence in the original Arabic, taking turns to translate into English; thus a knowledge in classical Arabic is required to take part in the course.
Literatur
Edition
Avicenna und al-Biruni, al-Asʾila wa-l-agwiba, hrsg. von Seyyed Hossein Naṣr und Mehdi Mohaghegh, Teheran: High Council of Culture and Art, 1973 (Nachdruck: Kuala Lumpur: International Institute of Islamic Thought and Civilization, 1995).
Studies
Hullmeine, Paul, “Al-Biruni’s Use of Philoponus for Arguing against the Eternity of the World", in Studia graeco-arabica 9, 2019, S. 183-201.
Hullmeine, Paul, “Al-Biruni and Avicenna on the Existence of Void and the Plurality of Worlds”, in Oriens 47, 2019, S. 114-144
Naṣr, Seyyed Hossein, An Introduction to Islamic Cosmological Doctrines. Conceptions of Nature and Methods Used for its Study by the Ikhwan al-Safa', al-Biruni, and Ibn Sina, London: Thames and Hudson, 1978, revised edition.
Leistungsnachweis
term paper OR (presentation(s)+essay/record), according to the lecturer's specification [9 ECTS-points]
Anmeldung
LSF-registration via the menu item "Vorlesungsverzeichnis" (=> click through after LSF login to the individual view of this course) sometime between 26 September 2022 and 10 October 2022.
Fortgeschrittenenseminar und Essaykurs
Philosophische Theorien des Träumens von Aristoteles bis Averroes
Mi. 14:00 bis 16:00 c.t. woch 19.10.2022 bis 08.02.2023 Leopoldstr. 13A - 042
Wie Träume entstehen und was sie bedeuten, sind Fragen, die wir heute in erster Linie an Neurowissenschaft und Psychologie zu richten gewohnt sind, die aber lange Zeit Gegenstand philosophischer Untersuchungen waren — beginnend mit der griechischen Antike. Dabei interessierten auf der einen Seite die physiologischen Aspekte des Träumens sowie sein Verhältnis zu Sinneswahrnehmung, Vorstellungskraft und Denken. Auf der anderen Seite beschäftigte etliche Denker die Frage, ob — und wenn ja, wie — Träume Träger von Weissagungen sein können (wie es die allgemein vorherrschende Auffassung war).
Einen ersten Schwerpunkt des Seminars wird Aristoteles (384–322 v.Chr.) bilden, der in seinen Schriften zu Schlaf, Traum und Weissagung im Traum als erster systematische Studien zum Träumen vorlegte und außerdem versuchte, Wahrträume als natürliches Phänomen, ohne Rückgriff auf göttliche Einflussnahme zu erklären. Kritik an der Vorstellung, Träume könnten Träger göttlicher Weissagungen sein, findet sich auch bei Cicero (106–43 v.Chr.). Unter Stoikern und Neuplatonikern war hingegen die gegenteilige Auffassung verbreitet; ein wichtiger Text ist hier Synesius von Cyrenes (ca. 370–ca. 413) Schrift über den Traum. Die arabische Tradition schließlich, in der die Frage des Träumens besondere Bedeutung erhielt, führte aristotelische, neuplatonische und medizinische Lehren zusammen, um Theorien zu entwickeln, die Wahrträume und Prophetie im Rahmen einer philosophischen Epistemologie erklären konnten. Einschlägig sind hier die anonyme arabische Bearbeitung der Aristotelischen Schriften zu Schlaf und Traum (9. Jhdt.) sowie Schriften von al-Kindi (gest. ca. 870), Ibn Sina (Avicenna, gest. 1037) und Ibn Rušd (Averroes, gest. 1198).
Ziel des Seminars ist es, fundierte Kenntnisse dieser Theorien des Träumens in ihren philosophischen Zusammenhängen und ihrer geschichtlichen Entwicklung zu vermitteln. Dies soll auch unter Hinzuziehung einschlägiger Sekundärliteratur, aber in erster Linie in intensiver Auseinandersetzung mit den Primärquellen geschehen. Somit bietet das Seminar Studierenden auch die Gelegenheit, sich darin zu üben, Primärtexte zu analysieren und unter systematischen wie historischen Aspekten zu diskutieren.
Voraussetzungen
Von den Teilnehmer*innen wird aktive Mitarbeit erwartet sowie die Bereitschaft, kurze Textreferate zu übernehmen. Die Primärtexte werden in deutscher bzw. englischer Übersetzung gelesen.
Teilnahmevoraussetzungen: Kenntnisse in antiker Philosophie sowie die Fähigkeit, Primär- und Sekundärliteratur auf Englisch zu lesen.
Leistungsnachweis
term paper OR (presentation(s)+essay/record) OR (in case of the essay course option) 4 essays [9 ECTS]
Anmeldung
Muss irgendwann zwischen dem 26.09.2022 und dem 10.10.2022 über das LSF-System belegt werden. Klicken Sie sich dazu eingeloggt über den Menüpunkt "Vorlesungsverzeichnis" bis zur Einzelansicht der Veranstaltung durch und drücken Sie dann auf "Platz beantragen".
Übung
Essay discussions on "Theories of Dreaming"
Essay discussions by appointment