Lehrveranstaltungen WS 2010/2011
Proseminar:
Names and Descriptions
Do. 08:00 bis 10:00 c.t., 21.10.2010 - 10.02.2011, Ludwigstr. 28, RG - 026
How do names refer? How does the semantics of names differ from that of descriptions? Are ordinary proper names genuine names? Must descriptions always refer to what satisfies some 'descriptive content'? These questions have been central to analytic philosophy of language since its inception in Frege and Russell. In this seminar we will consider these questions by reading some contemporary work on the semantics of names and descriptions. We will also look at the connections between theories of names and/or descriptions and, e.g., the semantics of propositional attitude reports, modality, and the semantics vs. pragmatics distinction. This seminar is suitable as a first course in the philosophy of language, but a basic familiarity with quantificational logic is presupposed. Essays may be written in English or German.
Literatur: Text: Verschiedene Aufsätze und Auszüge werden ab Semesterbeginn zur Verfügung stehen
Proseminar (zus. mit Ferro, Antonio , M.A.):
Aristoteles' "De Interpretatione" im altgriechischen Original
Di. 12:00 bis 14:00 c.t., 19.10.2010 - 08.02.2011, Schellingstr. 9 - 101
In diesem Seminar werden wir den Gesamttext von Aristoteles' De Interpretatione im altgriechischen Original sorgfältig durchlesen. In De Interpretatione findet sich eine allgemeine Analyse der Sprache. Im Seminar werden folgende Hauptfragen thematisiert: Wie unterscheiden sich onomata (die im einfachsten Fall als Satzgegenstand benutzt werden) und rhemata (die in der Regel eine prädikative Funktion haben)? Inwiefern kann dieser Unterschied als grammatikalisch betrachtet werden? Wie können Sätze, die wahr oder falsch sind, aus Bestandteile bestehen, die selbst keinen Wahrheitswert besitzen? Wie unterscheidet sich der Inhalt eines Satzes von der assertorischen Kraft-dem Behaupten oder Ablehnen des Inhalts? Besteht eine ausnahmlose Notwendigkeit, dass von jedem Paar kontradiktorischer und sinnvoller Aussagesätze, einer wahr sein muss? Warum so oder warum nicht? Eine Grundkenntnis des Altgriechischen wird vorausgesetzt. Englisch-Lesekompetenzen, obwohl nicht erforderlich, wären hilfreich beim gelegentlichen Nachschlagen der Sekundärliteratur.
Literatur: Text: Aristoteles Categoriae et Liber de Interpretatione (Griechischer Text) ed. Minio-Paluello, Oxford.
Empfohlene Sekundärliteratur:
C.W.A. Whitaker, Dialectic and Contradiction: Aristotle's De Interpretatione. Oxford.
J.L. Ackrill, Aristotle's Categories and De Interpretatione. Oxford.
Proseminar (zus. mit Ferro, Antonio , M.A.)
Lektüreübung zu Aristoteles "Physik I"
Mi. 08:00 bis 10:00 c.t., 20.10.2010 - 09.02.2011, Geschw.-Scholl-Pl. 1 (E) - E 210
Im ersten Buch seiner Physikvorlesung setzt sich Aristoteles daran, eine Theorie der „Prinzipien" derjenigen Seienden, die als Gegenstände der Naturwissenschaft gelten, aufzustellen. Hauptfragen des Seminars betreffen sowohl Aristoteles' Methodologie als auch den philosophischen Inhalt des Textes. Verwendet das erste Buch (und die Physik im Allgemeinen) die so genannte ‚dialektische' Methode, wie es öfters heißt? Inwiefern, wenn überhaupt, können die Untersuchung und die Methode des ersten Buches als empirisch betrachtet werden? Im Laufe des Buches übt Aristoteles eine teilweise bekannte, teilweise undurchsichtige, aber immer heftige Kritik an den Ansichten seiner Vorgänger, vor allem an Parmenides und Melissos. Wenn Aristoteles Recht hat, dass die eleatischen Thesen außer Acht zu lassen sind, wie soll dann eine Auseinandersetzung mit ihnen, derzufolge das Seiende „der Zahl nach eins und unveränderlich" (184b25-26) sei, dem Naturphilosoph überhaupt nützlich sein? Was meint Aristoteles, wenn er die Form, die Privation, und das 'Zugrundeliegende' drei 'Prinzipien' nennt? Besonders umstritten ist die Frage, warum das 'Zugrundeliegende', welches oft mit Materie (hyle) gleichgesetzt wird, als Prinzip postuliert werden muss, als auch die Frage, welche Rolle dieses Prinzip in einer Veränderung spielt. Hauptziel der Lektüreübung ist, die Studenten durch die Lektüre des griechischen Originaltextes und die sorgfältige Analyse der im ersten Buch vorgebrachten Argumente mit der Grundlage der aristotelischen Methodik und Naturphilosophie bekanntzumachen. Da sich das Seminar vornehmlich an Anfänger richtet, wird ein Schwerpunkt auf die Auslegung, Rekonstruktion und Bewertung philosophischer Argumente gelegt. Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar sind Altgriechisch-Grundkenntnisse. Englisch-Lesekompetenzen, obwohl nicht verpflichtend, sind ebenfalls von Vorteil.
Literatur: Text: Eine der zwei Ausgaben des altgriechischen Textes der Physik von W.D. Ross, Oxford (Eine von denen enthält auch Einführung und Kommentar).