Interuniversitärer Forschungsverbund für Metaphysik und Religionsphilosophie
Eine Kooperation der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und der LMU München
Die Metaphysik und die Religionsphilosophie bilden das systematische Grenzgebiet zwischen Philosophie und Theologie. Aus Sicht der Philosophie geht es dabei um allgemeine Ontologie der Wirklichkeit, die uns selbst einzuschließen vermöchte, verbunden mit der Aufdeckung von Indizien, die es rechtfertigen, rational von den klassischen Ideen der Metaphysik, wie Freiheit, Seele und Gott zu reden; aus Sicht der Theologie um die argumentative Durchdringung zentraler Glaubensinhalte, um sie mit Wahrheits- und Vernunftansprüchen zu vermitteln und dadurch in ihrer spezifischen Rationalität zu erschließen.
Die Fakultät für Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München und die Evangelisch-theologische Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen besitzen seit vielen Jahren einen etablierten Forschungsschwerpunkt in der Metaphysik und der Religionsphilosophie. Diese Schwerpunkte sollen durch eine Kooperation zusammengeführt werden, um in der nationalen wie internationalen Forschung eine bedeutende Stellung zu gewinnen.
Initiatoren und Mitglieder der Kooperation sind von Münchner Seite Thomas Buchheim und Axel Hutter, von Tübinger Seite Friedrich Hermanni und Christoph Schwöbel.
Das Interuniversitäre Zentrum für Metaphysik und Religionsphilosophie verfolgt das Ziel, die bestehende interdisziplinäre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Metaphysik und Religionsphilosophie zu koordinieren, zu vertiefen und dadurch die Wissenschaftsstandorte München und Tübingen zu einem führenden Forschungsverbund auf dem Gebiet der Metaphysik und Religionsphilosophie auszubauen.
Seit 2010 existiert eine von den engeren Mitgliedern der Kooperation herausgegebene Schriftenreihe zur Metaphysik („Collegium metaphysicum“) im Verlag Mohr-Siebeck.
Neue Reihe „Collegium metaphysicum“ im Tübinger Verlag Mohr-Siebeck,
herausgegeben von:
- Thomas Buchheim
- Friedrich Hermanni
- Axel Hutter (geschäftsführend)
- Christoph Schwöbel
Metaphysik ist der Versuch, letzte Fragen mit Hilfe der Vernunft zu beantworten. Solche Fragen betreffen die Welt als ganze, den Grund der Welt und die Stellung des Menschen in der Welt. Sie drängen sich unvermeidlich auf, können aber durch die Einzelwissenschaften nicht beantwortet werden. Gewiss halten die Antworten, die die Metaphysik gegeben hat, in vielen Fällen einer kritischen Prüfung nicht stand. Ebenso wenig können aber ältere und neuere Programme überzeugen, die die Metaphysik grundsätzlich verabschieden wollen. Denn sie beruhen stets auf Voraussetzungen, die ihrerseits von metaphysischer Art sind. Daher stellt sich der Vernunft am Ende nicht die Frage, ob sie überhaupt eine Metaphysik vertreten will, sondern in welcher Weise. In diesem Sinn versammelt die Reihe herausragende Untersuchungen, die sich in historischer und systematischer Absicht der Metaphysik verpflichtet fühlen.
Tagung: Gottesbeweise als Herausforderung für die moderne Vernunft
Vom 9.-12. 2011 März fand eine international namhaft besetzte Tagung des Forschungsverbundes in Tübingen statt.